Schilddrüsenerkrankungen

Die Schilddrüse ist ein lebenswichtiges Organ im menschlichen Körper. Sie produziert Hormone, die unseren Stoffwechsel regulieren und für das Wachstum und die Entwicklung wichtig sind. In Deutschland sind etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung von Schilddrüsenerkrankungen betroffen. Am häufigsten werden Schilddrüsenüber- oder –unterfunktionen festgestellt.

Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Die Schilddrüse produziert zu viel Schilddrüsenhormone, Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), so dass im Organismus ein Überangebot entsteht. Infolgedessen kann es zu einer Vielzahl von Krankheitserscheinungen wie zum Beispiel beschleunigtem Herzschlag, Gewichtsverlust, Nervosität und Zittern kommen. Die häufigsten Ursachen der Hyperthyreose sind der Morbus Basedow, die Schilddrüsenautonomie und eine erhöhte Zufuhr von Schilddrüsenhormonen in Form von Medikamenten.

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Gelangen zu wenig Schilddrüsenhormone ins Blut und zu den Organen, so spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion. Der gesamte Stoffwechsel ist dann verlangsamt. Die Folge sind eine geringere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Häufigste Ursache für eine Unterfunktion der Schilddrüse ist die Zerstörung oder der Verlust des Schilddrüsengewebes durch Störungen des Abwehrsystems im Körper.

Schilddrüsen-Autonomie: Es handelt sich hierbei um eine Verselbstständigung von Teilen des Schilddrüsengewebes vom hormonellen Regelkreis (Hypothalamus-Hypophyse-Schilddrüse), so daß die Produktion von Schilddrüsenhormonen nicht bedarfsgerecht stattfindet. Die Produktion der Schilddrüsenhormone erfolgt überwiegend in Abhängigkeit von diesem Regelkreis. Die Zunahme der autonomen Funktionsanteile kann zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen. Die autonomen Schilddüsenareale können als Knoten abgrenzbar sein oder sich diffus im Organ verteilen.

Morbus Basedow: Im deutschsprachigen Raum wird die Erkrankung nach dem Merseburger Arzt, Carl von Basedow, benannt. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung des Abwehrsystems (Autoimmunkrankheit), die meist in Schüben verläuft. Der menschliche Körper bildet Abwehrstoffe, die zu einer Störung der Schilddrüsenfunktion führen. Häufig geht die Erkrankung mit einer Vergrößerung der Schilddrüse, einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) und einer Beteiligung der Augen einher. Während der Morbus Basedow in einem Teil der Fälle unter einer überbrückenden Therapie mit Tabletten innerhalb von ein bis anderthalb Jahren von selbst ausheilt, ist in der Mehrzahl der Fälle eine Behandlung durch eine Operation oder eine Bestrahlungstherapie (Radiojodtherapie) notwendig.

Hashimoto-Thyreoiditis: Es handelt sich um eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen des Menschen, bei der weiße Blutkörperchen (Lymphozyten) in die Schilddrüse eindringen und dort eine chronische Entzündung hervorrufen. Sie ist die häufigste Ursache der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Die Betroffenen haben nicht selten eine erbliche Veranlagung, so daß sich in der Familie meist weitere Verwandte finden, die daran leiden.

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